sic! 2007 Ausgabe 9
FLORENT THOUVENIN *

Patentierung von Geschäftsmethoden und Computerprogrammen: The English Approach

Die Frage nach der Patentierbarkeit von Geschäftsmethoden und Computerprogrammen beschäftigt die interessierten Kreise bereits seit Jahren. Die bisherige Praxis der Beschwerdekammern des Europäischen Patentamtes vermochte Umfang und Reichweite der gemäss Art. 52 Abs. 2 EPÜ nicht als Erfindungen geltenden Kategorien von Innovationen ebenso wenig zu klären wie die Rechtsprechung der nationalen Gerichte. Mit diesen grundlegenden und heftig umstrittenen Fragen setzt sich der vorliegende Entscheid des Court of Appeal eingehend auseinander und leistet damit einen beachtenswerten Beitrag zur weiteren Rechtsentwicklung. Angesichts der herrschenden Rechtsunsicherheit und in bemerkenswertem Streben nach Koordination der europäischen Rechtsprechung greift der Court of Appeal im Anschluss an seine Entscheidung zu einem unkonventionellen Vorgehen: Er formuliert drei Fragen, die der Grossen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes mit dem vorliegenden Urteil auf informellem Weg unterbreitet werden. Ob und gegebenenfalls wie das Europäische Patentamt auf diese Fragen reagieren wird, darf mit Spannung erwartet werden. [Volltext]


La brevetabilité des méthodes de commerce et des programmes informatiques est débattue depuis plusieurs années déjà. Jusque à présent, la pratique des Chambres de Recours de l’Organisation européenne des brevets et la jurisprudence des tribunaux nationaux ne sont pas parvenues à clarifier la question. Cette décision de la Court of Appeal traite de manière circonstanciée de cette question fondamentale et très controversée et livre une contribution notable au développement futur de la jurisprudence. Au vu de l’insécurité juridique existante et aspirant à une coordination de la jurisprudence européenne, la Court of Appeal use d’une procédure non conventionnelle à la suite de sa décision: elle formule trois questions soumises de manière informelle à la Grande Chambre de recours de l’Organisation européenne des brevets. On peut attendre avec impatience de voir si et le cas échéant comment l’Organisation européenne des brevets va y réagir. [texte complet]



* Dr. iur., Zürich.

Fenster schliessen