sic! 2013 Ausgabe 2
PATRICK L. KRAUSKOPF* / OLIVER KAUFMANN**

Das System der Rechtfertigungsgründe im Kartellrecht: Einwendungen bei Wettbewerbsabreden

Unternehmen können sich gegen den Vorwurf eines möglichen Kartellrechtsverstosses mit Hinweis auf das Bestehen eines Rechtfertigungsgrundes wehren. Die Bedeutung dieser Rechtfertigung hat in den letzten Jahren einen «Boom» erfahren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Rechtsfolgen einer Kartellrechtswidrigkeit zusehends in hohen Bussgeldern sowie – in zahlreichen Jurisdiktionen – in Gefängnisstrafen bestehen. Mit dem vorliegenden Beitrag werden die Rechtfertigungsmöglichkeiten im Kartellrecht systematisch erfasst und deren Voraussetzungen besprochen. Zunächst erfolgt eine Systematisierung der gesetzlichen und übergesetzlichen Rechtfertigungsgründe. Dabei wird auf volks- und betriebswirtschaftliche sowie politische Rechtfertigungsgründe gesondert eingegangen. Alsdann geht der Beitrag auf die Rechtfertigungsmöglichkeiten von unzulässigen Wettbewerbsabreden («Kartellen») ein. In einem weiteren, später zu publizierenden Aufsatz wird die Rechtfertigung von unzulässigen Verhaltensweisen marktbeherrschender Unternehmen sowie von wettbewerbsbeschränkenden Zusammenschlussvorhaben dargestellt. [Volltext]


Les entreprises peuvent se défendre contre le grief d’une violation possible de la loi sur les cartels en invoquant l’existence d’un motif justificatif. L’importance de cette justification s’est accrue au cours de ces dernières années. Elle s’explique par le fait que les conséquences juridiques d’une violation du droit des cartels s’accompagnent fréquemment d’amendes très élevées ainsi que de peines de prison prononcées par de nombreuses juridictions. Dans cet article, l’auteur présente de manière systématique les motifs justificatifs envisageables en droit des cartels et les conditions de leur application. Le régime des motifs justificatifs légaux et extra légaux est d’abord exposé de manière systématique. A cet égard, l’accent est mis en particulier sur les motifs justificatifs politiques et économiques. Ensuite, l’article se penche sur les motifs permettant de justifier les ententes illicites en matière de concurrence («cartels»). Enfin, dans un article qui sera publié ultérieurement, l’auteur présentera les faits justifiant les comportements illicites d’entreprises dominant le marché et la planification de concentrations visant à restreindre la concurrence. [texte complet]



*Prof. Dr. iur., Rechtsanwalt, Zürich/New York, LL.M. (Harvard), Zentrum für Wettbewerbs- und Handelsrecht ZHAW.
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Rechtsanwalt, Zürich.
Die Autoren geben ihre persönliche Auffassung wieder. Sie danken Herrn Dr. DAVID VASELLA für die kritische Durchsicht des Beitrages.



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