sic! 2011 Ausgabe 4
Christoph Willi*

Glaubhaftmachung und Glaubhaftmachungslast

Im Prozess über vorsorgliche Massnahmen ist die Verteilung der Glaubhaftmachungslast von zentraler Bedeutung. Bei gewerblichen Schutzrechten stellt sich die Frage, ob an die Glaubhaftmachung der Nichtigkeit höhere Anforderungen als an die Verletzung zu stellen sind. In der immaterialgüterrechtlichen Spezialliteratur wird diese Frage mit unterschiedlicher Begründung seit Jahrzehnten bejaht. Diese Auffassung beruht auf rechtlich nicht haltbaren Annahmen und steht in klarem Widerspruch zur Rechtsprechung des Bundesgerichts. Mit dem Inkrafttreten der neuen Schweizer ZPO ist der Zeitpunkt gekommen, um diese Auffassung kritisch zu hinterfragen. [Volltext]


Dans une procédure de mesures provisionnelles, la répartition du fardeau de la preuve de la vraisemblance est d’une importance capitale. Dans le domaine de la propriété intellectuelle se pose la question de savoir si les exigences en matière de vraisemblance de la nullité doivent être plus élevées que celles concernant la violation des droits. Depuis plusieurs décennies, la doctrine y répond par l’affirmative, pour différentes raisons. Cette position n’est juridiquement pas soutenable et contredit clairement la jurisprudence du Tribunal fédéral. L’entrée en vigueur du CPC donne l’occasion de jeter un regard critique sur cette opinion. [texte complet]



* Dr. iur., LL.M., Rechtsanwalt, Zürich.

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