sic! 2004 Ausgabe 12
ADRIAN RAASS*

Eine Frage der Erheblichkeit Zur Interpretation eines Schlüsselbegriffs im Kartellgesetz

Eine Vereinbarung zwischen zwei oder mehr Unternehmen, welche den Wettbewerb erheblich beeinträchtigt und sich nicht durch Gründe der wirtschaftlichen Effizienz rechtfertigen lässt, ist gemäss Artikel 5 Kartellgesetz unzulässig. Was als erhebliche Wettbewerbsbeeinträchtigung zu gelten hat, ist bis heute weitgehend ungeklärt. In diesem Aufsatz wird unter Zuhilfenahme etwas formaler Logik gezeigt, dass eine erhebliche Wettbewerbsbeeinträchtigung nur dann vorliegen kann, wenn die sie verursachende Abrede zumindest das Potenzial hat, zu volkswirtschaftlichen oder sozialen Schäden zu führen. Solches Potenzial wiederum besteht nur dann, wenn die Wettbewerbsabrede Marktmacht begründet oder verstärkt. [Volltext]


Selon l’article 5 de la loi sur les cartels, est illicite un accord entre deux ou plusieurs entreprises qui affecte de manière notable la concurrence et qui n’est pas justifié par des motifs d’efficacité économique. Le point de savoir si la concurrence est notablement affectée reste à ce jour une notion largement indéfinie. A l’aide d’un peu de logique formelle, la présente contribution démontre que la concurrence ne peut être notablement affectée que si l’accord qui en est la cause a au moins le potentiel de causer des dommages économiques ou sociaux. Un tel potentiel n’existe cependant que si l’accord crée ou renforce une certaine puissance sur le marché. [texte complet]



*Mitarbeiter (Leiter Ökonomie) im Sekretariat der Wettbewerbskommission.

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